Recruiting ist längst kein statischer Prozess mehr, sondern dynamisch, komplex und je nach
Unternehmensstrategie höchst individuell ausgestaltet. Während manche Organisationen
auf Spezialisierung setzen, vertrauen andere auf ganzheitliche Betreuung ihrer Kunden.
Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich zwei etablierte Modelle: das 180-Grad- und
das 360-Grad-Recruiting. Beide verfolgen das gleiche Ziel – die erfolgreiche Besetzung von
Vakanzen – setzen jedoch auf unterschiedliche Wege dorthin. Doch welches Modell passt
besser zu welchem Unternehmen? Und wie lassen sich beide Strategien in modernen
Recruitingprozessen abbilden?

Diese Fragen stehen im Zentrum eines Webinars von Unatrix am 24. September, das sich mit den
Anforderungen und praktischen Umsetzungen beider Modelle beschäftigt. Ein guter Anlass,
einen genaueren Blick auf die Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie auf konkrete
Einsatzmöglichkeiten zu werfen. Anmeldedetails siehe am Ende dieses Artikels.
Was steckt hinter den Begriffen?
360-Grad-Recruiting beschreibt ein umfassendes Modell, bei dem eine Person – in der
Regel ein:e Recruiter:in – den gesamten Prozess verantwortet: von der Kundenakquise über
das Anforderungsprofil, die Kandidatensuche und -ansprache bis hin zur Verhandlung und
Nachbetreuung. Der große Vorteil liegt in der durchgehenden Kommunikation und
Beziehungspflege – sowohl zu Kund:innen als auch zu Talenten.
180-Grad-Recruiting teilt diesen Prozess auf zwei spezialisierte Rollen auf: die Vertriebs-
und Kundenberatung auf der einen, das Sourcing und Kandidatenmanagement auf der anderen Seite. Diese Arbeitsteilung erlaubt eine fokussierte Bearbeitung einzelner
Aufgabenbereiche und kann in dynamischen Märkten eine höhere Effizienz und bessere
Auslastung ermöglichen.

Warum Unternehmen sich für das eine oder andere Modell entscheiden
Die Wahl zwischen 180 und 360 Grad ist oft eine Frage der strategischen Ausrichtung, der
Unternehmensgröße und der Marktdynamik. Große Personaldienstleister mit hoher Taktung
und klaren Volumenzielen bevorzugen häufig das 180-Grad-Modell, weil es Skalierbarkeit
durch Spezialisierung ermöglicht. Kleine bis mittelgroße Unternehmen, bei denen
persönliche Beziehungen und kontinuierliche Kommunikation im Vordergrund stehen,
tendieren eher zum 360-Grad-Ansatz.
Ein Beispiel: In einem spezialisierten Tech-Recruiting-Unternehmen kann es sinnvoll sein,
Sourcing-Expert:innen voll auf das Active Sourcing zu konzentrieren, während der Vertrieb
die Kundenbindung stärkt. Umgekehrt sind in Nischenbranchen, in denen Marktkenntnis und
Vertrauensaufbau entscheidend sind, durchgängige Ansprechpartner:innen oft die bessere
Wahl.
Welche Vorteile bieten die beiden Modelle?
360-Grad-Modell: Alles aus...